100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs
Sind Menschen, die in unserem Ort Klaffenbach geboren, groß geworden, eine Familie gegründet oder hier nur zeitweise als Arbeitskräfte ansässig waren, nach 100 Jahren vergessen?
Im November dieses Jahres jährt sich zum 100-sten Mal das Ende der Ersten Weltkrieges. Unermeßliches Leid hat die Zeit zwischen September 1914 und November 1918 vor allem den Völkern Europas gebracht. Seit einem Jahr geht Raina Hammer, Mitglied des Geschichtsvereins, den Spuren der 85 Opfer dieses Krieges in Klaffenbach nach.
Im Eingangsportal der Kreuzkirche unseres Ortsteiles befand sich bis zur Renovierung der Kirche im vergangenen Jahr eine Gedenktafel mit der namentlichen Aufstellung der 85 gefallenen, vermißten oder an den Kriegsfolgen gestorbenen Männer, die in Klaffenbach wohnhaft waren. In Bälde soll diese Tafel nun endlich wieder angebracht werden.
An diese vorgenannten Männer und an die Opfer des II. Weltkrieges erinnert auch der Gedenkstein, der etwas abseits der Straße auf dem Geländer des ehemaligen Turnplatzes vor der Grundschule Klaffenbach aufgestellt ist. Mit diesem wird auch den 180 Gefallenen und Vermissten des II. Weltkrieges gedacht. Die Gedenktafel nennt die Zahl 177, aber nach der Fertigstellung der Tafel wurden noch drei Gefallene benannt. Es ist bemerkenswert, dass eine Gruppe junger geschichtsinteressierter Klaffenbacher mit René Büttner an der Spitze, sich der Pflege der Umgebung des Gedenksteines an der Klaffenbacher Hauptstraße angenommen hat. Bereits am Volkstrauertag 2017 waren Kerzen und Gebinde aufgestellt worden und am 11. April wurde der kleine Platz aufgeräumt und Blumen zum Gedenken aufgestellt.
Einer der 85 Toten des I. Weltkrieges sei hier genannt: Paul Haase, früh Halbwaise geworden, Sohn der Karoline Wilhelmine Haase, geb. Mauersberger, aufgewachsen in dem Bauerngut, in dem jetzt die Familie Andreas Bemmann wohnt. Er war von Beruf Eisendreher und aktiver Turner, Ehemann, Vater eines 1912 geborenen Sohnes, gefallen am 29.09.1914 in Frankreich.
Raina Hammer wäre sehr froh, es würden sich Klaffenbacher Einwohner bei ihr melden, deren Groß- oder Urgroßvater in den beiden Weltkriegen gefallen, vermisst oder an den Kriegsfolgen gestorben ist. Wir wollen das Schicksal dieser Menschen ins Bewusstsein unserer heutigen Generationen bringen, damit uns allen solches Leid erspart bleibt.
Text: Raina Hammer; Fotos: Oben – Archiv Verein, unten – Jürgen Hammer